Spanien trauert – Mehr als 90 Tote durch Unwetterkatastrophe in Valencia

Mindestens 90 Menschen sind in der Region Valencia ums Leben gekommen, wie die Regionalregierung bestätigte. In der benachbarten Region Kastilien-La Mancha wurden zudem zwei weitere Leichen geborgen. Die Behörden befürchten, dass die Zahl der Opfer weiter steigen könnte, und eine intensive Suche nach zahlreichen Vermissten läuft. Besonders dramatisch ist die Lage in der Stadt Paiporta, wo laut Bürgermeisterin Maribel Albalat möglicherweise Dutzende Tote zu beklagen sind.

Die Situation ist besonders schlimm in der Region Valencia, die auch bei Touristen sehr beliebt ist. Doch auch andere Mittelmeerregionen wie Andalusien und Murcia sind schwer betroffen. Die starken Regenfälle haben zahlreiche Straßen, Gebäude und Felder unter Wasser gesetzt, Straßen und kleine Brücken wurden weggespült. Bäume, Autos und sogar große Lastwagen wurden von den Wassermassen mitgerissen. Neben starkem Regen gab es Hagel und heftige Windböen. In der andalusischen Küstenstadt El Ejido bei Almería berichteten Bewohner von Hagelkörnern „so groß wie Golfbälle“.

Straßen, Autobahnen und Landstraßen wurden gesperrt, und der Flug- sowie Bahnverkehr sind massiv beeinträchtigt. Am Dienstag entgleiste ein Hochgeschwindigkeitszug zwischen Málaga und Madrid aufgrund eines Steinsturzes, glücklicherweise gab es keine Verletzten.

Menschen suchten Schutz auf den Dächern von Autos und Häusern, die komplett von Wasser umgeben waren, wie zahlreiche Videos in den Medien zeigen. Neben Feuerwehrleuten und dem Zivilschutz sind über 1.000 Kräfte der militärischen Nothilfeeinheit UME allein in Valencia an den Such- und Rettungseinsätzen beteiligt.

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez sprach den Betroffenen Mut zu und versprach schnelle Hilfe. „Wir werden alle verfügbaren Mittel einsetzen. Wir lassen euch nicht im Stich“, sagte er. Weiter fügte er hinzu: „Ganz Spanien trauert mit euch.“ Auch die Europäische Union bot Unterstützung an: „Wir haben das Copernicus-Satellitensystem aktiviert, um bei der Koordination der Rettungsteams zu helfen. Zudem haben wir angeboten, den EU-Katastrophenschutz zu aktivieren“, erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel.

Auslöser der Katastrophe ist das Wetterphänomen „Kalter Tropfen“. Dieses tritt vor allem im September und Oktober häufig in der spanischen Mittelmeerregion auf und ist das Resultat starker Temperaturunterschiede zwischen Meer und Luft. Es entsteht, wenn die ersten atlantischen Tiefdruckausläufer feuchtkalte Luft über das warme Mittelmeer schieben.

Der Wetterdienst Aemet in Valencia bezeichnete das Unwetter als „historisch“ und erklärte, dass es sich um den schlimmsten „Kalten Tropfen“ (gota fría) des Jahrhunderts in der Region Valencia handele.

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